Sebastian Groß-Hardt

Student Bachelor of Science - Fachrichtung Klimasystemtechnik im 6. Semester an der Europäischen Studienakademie, schreibt seine Bachelorarbeit in den Vereinigten Staaten von Amerika an der Purdue University bei Prof. E. A. Groll in den Herrick Laboratories.
Thema:  „PERFORMANCE TESTING OF UNITARY SPLIT-SYSTEM HEAT PUMP WITH VIPER EXPANDER

Für den Zeitraum seines USA-Aufenthaltes erhält Sebastian Groß-Hardt eine monatliche Förderbeihilfe in Höhe von EUR 300,00 durch die BFS/ESaK-Stiftung.


Erfahrungsbericht von Sebastian Groß-Hardt
Am 18. Mai hatte die Zeit des Wartens und der Vorfreude ein Ende. Von Düsseldorf über Chicago ging es nach West Lafayette zur Purdue University, an der mir Prof. E. A. Groll die Chance gab, meine Bachelorarbeit zu schreiben. Ich bin bereits eine Woche vor dem eigentli-chen Beginn meiner Arbeit angereist, um mich ein wenig einzuleben und alle organisatorischen Angelegenheiten zu klären. Dabei habe ich dann auch schnell meine erste Lektion gelernt: Die deutsche Bürokratie toppen die Amerikaner um Längen.
Auf dem Campus angekommen, habe ich als Erstes meine WG-Bewohner kennengelernt. Sie nahmen mich alle sehr freundlich auf und gaben mir schnell das Gefühl dazuzugehören. Daher habe ich mir meinen ersten Schock, aufgrund eines doch sehr chaotischen Haushalts (den man in den USA oft antrifft), lieber nicht anmerken lassen. In den nächsten Tagen lernte ich dann auch meine „Uni-Kollegen“ kennen. Auch von ihnen wurde ich sehr herzlich aufgenommen und sie machten mir das Arbeiten in den Herrick Laboratories einfach.
Ziel meiner Arbeit war es, den Kältekreislauf einer Split-Klimaanlage dahingehend zu opti-mieren, dass das thermostatische Expansionsventil durch eine Expansionsmaschine ersetzt wird. Durch diesen Austausch versucht man die Expansion möglichst isentrop stattfinden zu lassen, wodurch die Kälteleistung gesteigert wird. Dieser Vorgang findet in einer kleinen Turbine statt, die an einen Generator gekoppelt ist. Es wird kinetische Energie des Kältemit-tels in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie wiederum unterstützt den Lüftermotor des Innengerätes.
Aufgrund technischer Probleme im Labor war es mir leider nicht möglich Testergebnisse während meines Aufenthalts an der Purdue zu gewinnen, so dass ich in Rücksprache mit Prof. E. A. Groll und der ESaK meine Untersuchungen auf theoretische Berechnungen stützte. Den Versuchsaufbau habe ich parallel durchgeführt und später an meine Laborkollegen übergeben. Eine Kernaussage, die meine Arbeit an der Purdue gut zusammenfasst ist: Es gibt keine Prob-leme, es gibt nur neue Herausforderungen.
Im Laufe meines 3,5-monatigen Aufenthalts in den USA (der wie bei meinen Vorgängern auch extrem schnell vorüberging) habe ich mit sehr vielen interessanten, freundlichen und hilfsbereiten Menschen zusammen gearbeitet und gewohnt. Neben diesen neuen Kontakten, dem wissenschaftlichen Arbeiten und dem Ausbau meiner Englischkenntnisse (einer meiner anfänglich größten Sorgen) bin ich auch um viele Lebenserfahrungen reicher. Daher möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die es mir ermöglicht haben meine Bachelorarbeit an der Purdue University zu schreiben. Diese sind mein Arbeitgeber, die Tekloth GmbH aus Bo-cholt, die ESaK, Prof. E. A. Groll (Purdue University) und natürlich die BFS/ESaK-Stiftung, die mich finanziell unterstützt hat.
Zusammenfassend bin ich sehr froh, all diese Erfahrungen gesammelt zu haben und das trotz einiger „Herausforderungen“. So bin ich schon heute fest davon überzeugt ein zweites Mal nach West Lafayette zu reisen - vielleicht im Rahmen der nächsten Purdue Conferences (bei denen ich übrigens in diesem Jahr auch mithelfen durfte).
Kind regards,
Sebastian
 
Oktober 2014